Kapitän Aki und die Plose Piraten
Dritte Geschichte
Ganz doll pocht das Herz des kleinen Adlers noch, als er zur Landung ansetzt. Die Flugshow, die er für die Tiere veranstaltet hat, hat ihn ganz schön aus der Puste gebracht. Aki setzt sich auf einen riesigen Buchstaben. Der Himmel scheint hier oben noch blauer und die Sonnenstrahlen wärmen sein Gefieder.
Neugierig sieht sich der kleine Adler um. Das ist nicht nur ein einzelner Buchstabe, da steht ein ganzes Wort. Mit nach unten hängendem Kopf versucht er, das Wort zu lesen. „P L O S E, steht da! Dann wird der Ort hier wohl so heißen“, schlussfolgert er.
Lautes Geplapper reißt Aki aus seinen Gedanken. Eine Familie wandert am kleinen Adler vorbei. Sie lachen und gestikulieren und scheinen sehr viel Spaß zu haben.
Vielleicht kennen die ja den Weg zum Resort, das er schon die ganze Zeit sucht. Aki überlegt nicht lange und fliegt der Familie hinterher. Direkt bei einem Schild mit der Aufschrift „Woodywalk“ holt er sie ein.
„Hallo ihr! Ich bin Aki!“, grüßt er freundlich.
Der kleine Junge der Familie dreht sich um und hält sich den Finger vor den Mund: „Pssst! Nicht so laut, sonst entdecken sie uns ja sofort!“
Aki sieht sich verwirrt um. „Wer soll uns entdecken?“, fragt er verwundert.
„Na, die wilden Piraten!“, antwortet nun das kleine Mädchen.
Der kleine Adler versteht gerade gar nichts mehr.
„Wir sind auf geheimer Mission, musst du wissen. Wir erforschen heute die Plose. Aber es gibt hier wilde Piraten und denen darf man nicht in die Arme laufen.“ Verschmitzt blinzelt die Mutter ihm zu.
Einen kurzen Moment lang ist Aki noch verwirrt, aber dann versteht er. Die Familie hat sich ein Spiel ausgedacht! Da ist er natürlich sofort dabei!
„Da trifft es sich aber gut, dass ich unheimlich gut Karten lesen kann. Und als Adler kann ich Feinde auch aus der Luft ausmachen“, sagt Aki eifrig.
Die Familie freut sich über ein zusätzliches Mitglied in ihrem Forscherteam und nimmt Aki gerne mit.
Sobald die Gruppe an einem Teich ankommt, schlägt Aki Alarm: „Achtung, die Piraten! Sie kommen. Wir müssen so schnell wie möglich hier weg.“
„Sie kommen mit dem Floß!“, ruft der Junge. „Und jetzt gehen sie gleich an Land. Was sollen wir machen?“
Aki gibt sich mutig: „Ich lenke sie ab und ihr schnappt euch das Floß.“
Schnell schießt der Adler in die Luft und führt seine Kunststücke vor, während sich die Familie das Floß schnappt.
Das ist noch einmal gut gegangen. Die schimpfenden Piraten bleiben am Ufer zurück. Aki fliegt zur Familie und jubelnd kommen sie alle am anderen Ufer an.
Die Wanderung wird durch das fantastische Abenteuer zu einem ganz besonderen Erlebnis.
An einem Ochsenkarren holen die Piraten die Abenteurer noch einmal ein, aber dank der verzauberten Ochsen, die samt Karren fliegen können, entkommen sie erneut.
Doch plötzlich erreicht die Familie einen seltsamen Ort. Der ganze Boden scheint aus Lava zu sein. Zum Glück gibt es eine Menge Kletterstangen. So schaffen sie es, das Hindernis zu überqueren, ohne die Lava zu berühren.
Ganz außer Atem gelangen sie zu einer Rutsche.
„Ich weiß“, ruft der Junge, „das könnte so ein Wagen sein, mit dem man durch einen Stollen fährt.“
Was für eine tolle Idee! So entkommen sie schließlich endgültig den Piraten, denn über so eine Lore-Rutsche ist man schnell wie der Wind.
Müde, aber glücklich, setzt sich Aki mit der Familie auf eine Picknick-Decke. Es gibt duftendes Brot, kleine Radieschen, Südtiroler Speck und würzigen Almkäse.
Nach einem kräftigen Schluck Wasser erinnert sich der kleine Adler, warum er die Familie eigentlich angesprochen hatte. „Ich wollte euch fragen, ob ihr das Resort kennt, in dem jeder Tag ein Abenteuer ist.“
„Natürlich kennen wir es“, grinst der Junge, „dort machen wir ja Urlaub!“
Aki strahlt: „Dann könnt ihr mir sagen, wo es ist?“
Das Mädchen nimmt Aki auf seine Schulter und sagt: „Besser, wir nehmen dich einfach mit zurück.“
Aki könnte Bäume ausreißen vor Glück. Nun wird er endlich das Resort sehen. Ob es wirklich so toll wird, wie alle sagen?
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